Chefarzt Dr. Kuthe begrüßt AOK-Forderung nach Mindestmengenregelung
Gallen-Operationen
Hannover, 03.03.2017
Über zuwenig Erfahrung – wie im AOK-Krankenhausreport 2017 moniert – muss sich das DRK-Krankenhaus Clementinenhaus bei Gallen-Operationen keine Gedanken machen. Denn nach dem aktuellsten Stand der „Weißen Liste“ liegt die Klinik mit 587 Eingriffen bundesweit auf Platz 9 unter 1190 Krankenhäusern. Angeführt wird das OP-Ranking von der Charité (801 Eingriffe) und der MIC Klinik Berlin (791). In Niedersachsen belegt das Clementinenhaus seit Jahren den ersten Platz vor Kliniken in Lüneburg und Oldenburg.
Führend ist das Clementinenhaus seit vielen Jahren auch bei den laparoskopisch beendeten Eingriffen (Schlüsselloch-Chirurgie) mit konstant über 99 Prozent. „Stolz sind wir vor allem darauf, dass wir unter den ersten 100 Kliniken, die die meisten GallenOperationen bundesweit vornehmen, mit 92 Prozent den zweithöchsten Weiterempfehlungsgrad durch unsere Patienten haben“, sagt Dr. Andreas Kuthe, Chefarzt der Chirurgie.
„Je häufiger ein Eingriff erfolgt, desto besser sind natürlich die Behandlungsergebnisse für den Patienten“, bestätigt der Chefarzt die Ergebnisse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Der AOK-Bundesverband hatte erst vor wenigen Tagen eine schärfere „Mindestmengenregelung“ bei Operationen gefordert. Nur für sieben komplexe Leistungsbereiche gibt es bislang gesetzliche Mindestmengenregelungen. Dazu zählen derzeit Leber- Nieren- und Stammzellentransplantationen (20-25 Eingriffe), Kniegelenkersatz (50), die Versorgung von Frühchen (14) sowie komplexe Eingiffe an Bauchspeicheldrüse oder Speiseröhre (10).
„Natürlich gibt es einen positiven Zusammenhang zwischen Behandlungshäufigkeit und dem Ergebnis“, so Kuthe. Das gelte nicht nur für die Klinik, sondern auch für die Spezialisierung des Chirurgen selbst. Erfahrung, kürzere Operationszeiten und damit geringere Komplikationsraten seien die Folge. Daher sei die Forderung nach Ausweitung der Mindestmengenregelungen in bestimmten Bereichen durchaus zu begrüßen. „Eine abgestimmte, eingeübte Prozesskette geht naturgemäß immer mit höheren Mengen einher“, unterstützt auch Prof. Dr. Hartwig Bauer, ehemaliger Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie die AOK – Forderung.