
Adipositaschirurgie
Informationen zur Abteilung
-
Aktuelle Seite:
- Medizin & Pflege
- Adipositaschirurgie
Informieren Sie sich
Chefarzt - PD Dr. med. Christoph Strey
Spezielle Viszeralchirurgie
Spezialist für Minimalinvasive Chirurgie
Leitender Oberarzt - Dr. med. Friedrich Mainik
Curriculum „Minimalinvasive Chirurgie“
Oberarzt - Jamshid Ahmadpour
Spezielle Viszeralchirurgie
Dr. med. Ruth Wunder
Dr. med. Anahita Esnaashari-Esfahani
Terminvergabe
Montag bis Freitag von 08:00 - 13:30 Uhr unter Tel.: 0511 3394-2500
Sprechzeiten
Dienstag von 08:00 bis 14:00 Uhr, Donnerstag von 08:00 - 11:00 Uhr
Bitte bringen Sie zu diesem Termin schon einen Einweisungsschein mit.
Für die erste persönliche Vorstellung in der Adipositas-Sprechstunde ist es sinnvoll, wenn Sie sich schon vorab unsere Informationsmaterialien durchlesen, um sich auf das Gespräch vorzubereiten.
Des Weiteren bitten wir Sie, folgende Unterlagen zu diesem ersten persönlichen Termin ausgefüllt mitzubringen (bitte klicken Sie auf die jeweilige Zeile, um das Dokument zu laden):
- Anschreiben Informationspaket
- Patientencheckliste
- Patienteninformation und Einwilligungserklärung (StuDoQ)
- Erhebungsbogen für das Erstgespräch
- Zusatzbogen: Fragebogen zum Sodbrennen (RSI)
- Ergänzender persönlicher Fragebogen für das Erstgespräch
- Fragebogen zur Lebensqualität (BQL)
- Fragenbogen zur Ernährungsgewohnheit (EDE)
- Diät- und Gewichtslebenslauf
- Ernährungstagebuch
- Bewegungstagebuch
- Anschreiben für den Hausarzt
Wenn Sie sich zu einer Operation in unserem Haus entschließen, besteht der erste Schritt an einer Teilnahme an dem Informationsvortrag über Adipositas-Operationen.
Für Rückfragen (keine Terminvergabe) wenden Sie sich bitte an unsere
Adipositaskoordinatorin - Amaly von Tempsky
Tel.: 0511/3394-2414 (Montag bis Donnerstag von 09:00 Uhr – 14:00 Uhr)
Mail: atempsky@clementinenhaus.de
Wir haben auch eine Selbsthilfegruppe – nähere Informationen auf unserer Homepage unter:
https://www.clementinenhaus.de/fuer-patienten/allgemeine-informationen/selbsthilfegruppen.html
Wir sind seit 2009 ein durch die CADIP (Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Adipositas Chirurgie) der DGAV (Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie) zertifiziertes Kompetenzzentrum für Adipositas-Chirurgie.
Die Adipositas-Chirurgie am Clementinenhaus ist ein Teil der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Haben Sie bereits mehrfach versucht mit Hilfe von Diäten, Sport, Medikamenten und vielen, weiteren Möglichkeiten abzunehmen? Waren Sie kurzzeitig erfolgreich, um dann aber wieder an Gewicht zuzulegen? Sind Sie entschlossen, den Teufelskreis zu durchbrechen um Ihre Gesundheit zurückzugewinnen? Dann sind Sie im DRK-Krankenhaus Clementinenhaus durch unser Expertenteam gut aufgehoben.
Die Adipositas-Chirurgie ist eine wirksame Behandlung bei starker und krankhafter Fettleibigkeit. Bei Ihrer Entscheidung müssen Sie jedoch alle möglichen Überlegungen in Betracht ziehen. Deswegen informieren wir Sie an dieser Stelle ausführlich über die verschiedenen Verfahren in der Adipositas-Chirurgie. Darüber hinaus sollten Sie auf jeden Fall aber noch das persönliche Gespräch mit unseren Experten suchen.
Je nachdem, was für ein Eingriff bei Ihnen vorgenommen wird: Die Operation ist nur bedingt der Schlüssel zum Erfolg! Alles Weitere hängt von Ihnen ab – von Ihrer Motivation und Bereitschaft für eine dauerhafte Lebensumstellung.
Was ist Adipositas?
Adipositas bedeutet Fettsucht. Es ist eine chronische Erkrankung, bei der sich überschüssiges Körperfett angesammelt hat und die Gesundheit schädigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1997 festgelegt, dass Fettsucht anhand des sogenannten Body-Mass-Index (BMI) definiert wird. Bei Erwachsenen beginnt Übergewicht bei einem BMI von 25 bis 29 kg/m², Fettsucht beginnt bei 30 kg/m². Aktuell sind 60% der Männer und 45% der Frauen übergewichtig und jeder Fünfte adipös.
In medizinischer Hinsicht ist die Unterscheidung von Übergewicht und Adipositas wichtig, weil die Diagnose Adipositas eine Reihe von medizinischen Maßnahmen auslöst, die von den Krankenkassen übernommen werden.
Folgen von Fettleibigkeit
Da Fettleibigkeit eine chronische Krankheit ist, treten ihre Begleiterkrankungen erst nach und nach auf. Fettleibigkeit erschwert den Alltag, verursacht Schmerzen in Gelenken und Rücken, ruft Kurzatmigkeit und Hautprobleme hervor. Wenn die Fettleibigkeit nicht behandelt wird und einen krankhaften Verlauf nimmt, kann sie zu schwerwiegenden chronischen Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2 (Typ-2-Diabetes), Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Sodbrennen, Unfruchtbarkeit, hohem Cholesterinspiegel und Schlafapnoe führen und sogar Krebs auslösen. Jedes abgespeckte Kilogramm steigert die Lebenserwartung um drei bis vier Monate.
Führt die Adipositas-Chirurgie zum Erfolg?
Ja, auch wenn ein chirurgischer Eingriff häufiger als riskant angesehen wird. Das Risiko, krankhaft fettleibig zu bleiben, ist für viele Patienten viel höher als das Operationsrisiko. Es ist wissenschaftlich belegt, dass durch die Adipositas-Chirurgie die Entwicklung neuer, mit der Fettleibigkeit in Zusammenhang stehender Gesundheitsstörungen bei adipösen Patienten verhindern kann.
Durch die Einrichtung eines zertifizierten Kompetenzzentrums - wie die Abteilung des DRK-Krankenhaus Clementinenhaus – sind adipositas-chirurgische Eingriffe noch sicherer und effektiver geworden.
Für wen kommt ein operativer Eingriff in Frage?
- Sie sind zwischen 18 und 65 Jahre alt.
- Ihr BMI liegt über 35 kg/m² in Verbindung mit einer relevanten Begleiterkrankung oder über 40 kg/m²
- Sie haben ein oder mehrere mit der Fettleibigkeit in Verbindung stehende Gesundheitsstörungen / Begleiterkrankungen (siehe: Folgen von Fettleibigkeit).
- Sie haben bereits konservative Optionen der Gewichtsreduktion ausgeschöpft.
- Sie sind motiviert, gut informiert, zuverlässig und psychisch stabil, d. h. es gibt keine unbehandelten akuten Psychosen, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit.
- Sie sind bereit, sich mehr zu bewegen und Sport zu treiben und die notwendigen Veränderungen langfristig zu akzeptieren.
- Sie sind gezielt für die postoperativ notwendige Ernährungsumstellung geschult und an eine Ernährungsberatung angeschlossen.
Sollten Sie diese Voraussetzungen erfüllen, entscheiden Sie gemeinsam mit Frau Dr. Flade-Kuthe und Frau Dr. Wunder, welches Verfahren für Sie am geeignetsten ist. Anschließend besprechen Sie ausführlich und in aller Ruhe die notwendigen Schritte.
Magenballon - als Vorbereitung auf einen chirurgischen Eingriff
Der Magenballon ist eine auf sechs Monate zeitlich begrenzte Maßnahme zur Einschränkung der Nahrungszufuhr. Er wird auf dem Wege einer Magenspiegelung gelegt und mit gefärbter Kochsalzlösung befüllt. Das ermöglicht bei geeigneten Patienten eine kurzfristige Abnahme von bis zu 30 kg, die jedoch nicht besser gehalten wird als nach herkömmlichen Diäten. Deshalb ist er aus unserer Sicht als eigenständige Maßnahme nicht sinnvoll. Wir nutzen ihn gelegentlich bei sehr schwer Übergewichtigen als Vorbereitung für eine geplante Operation, um das Risiko durch eine deutliche Gewichtsabnahme zu senken.
Das verstellbare Magenband
Das Magenband wird heute in Deutschland nur noch selten zur Therapie der krankhaften Adipositas eingesetzt. Es kann aber in ausgesuchten Fällen mit wenig Risiko zu langjährigem Erfolg führen. Deshalb bieten wir es immer für einzelne Patienten an.
Das Magenband wird in Vollnarkose auf dem Weg der Bauchspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie) eingesetzt. Dafür werden 5 kleine Schnitte im Oberbauch benötigt. Das Band wird so um den oberen Anteil des Magens gelegt, dass dadurch ein kleiner Vormagen entsteht. Dieser Vormagen schließt direkt an die Speiseröhre an und hat einen Inhalt von ca. 25 ml. Unterhalb des Vormagens liegt der restliche Magen, der seine ursprüngliche Form behält. Durch das Band wird eine Verbindungsöffnung zwischen Vormagen und Restmagen gebildet, die einen Durchmesser von 1 - 2 cm hat und die durch Füllung des Bandes mit einer Kochsalzlösung variiert werden kann. Dazu wird ein Port auf der Muskulatur befestigt, der später von außen durch die Bauchhaut punktiert und befüllt wird. Eine solche Bandeinstellung erfolgt in der Regel erstmals 4 Wochen nach der OP. Das Magenband sollte für den Rest des Lebens belassen werden, wenn der Patient damit gut zurecht kommt.
Vorteile des Magenbandes
- Relativ einfacher Eingriff, kurze OP-Zeit.
- Gut laparoskopisch durchführbar.
- Wenig veränderte Anatomie / Physiologie / normale Nahrungspassage.
- Keine ernährungsbedingten Mangelerscheinungen.
- Relativ kostengünstig.
Nachteile des Magenbandes
- Fremdkörper (Silikon).
- Anfälligkeit des Bandsystems, relativ häufige Re-Operationen.
- Portpunktionen / Bandeinstellung erforderlich.
- Nicht für alle Patienten geeignet.
- Anstieg der Spätkomplikationen (Einwachsen des Bandes, Verrutschen).
- Wechsel zum Sleeve oder Bypass mit steigender Liegedauer des Bandes zu erwarten.
Nach etwa drei bis fünf Jahren pendelt sich der Verlust des Übergewichtes bei ca. 50 % ein, wenn die Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten konsequent umgestellt werden.
- Der Schlauchmagen (Sleeve)
Die Operation wird auf dem Wege der Bauchspiegelung in Vollnarkose durchgeführt. Es werden 5 kleine Schnitte für diesen Eingriff benötigt. Mit einer großen Magensonde wird das Volumen des Restmagens bestimmt und der übrige Magen mit einem Klammernahtgerät abgetrennt. Etwa 7/8 des Magens werden vollständig entfernt. So stellt sich der Magen dann ähnlich wie eine Verlängerung der Speiseröhre dar.
Vorteile des Schlauchmagens
- Passageweg der Nahrung unverändert.
- Keine Einstellung erforderlich.
- Möglicher erster Schritt für eine komplexere OP bei Super-Adipositas (sehr hoher BMI).
- Anfangs Stoffwechselveränderung durch sinkenden Ghrelinspiegel, dadurch weniger Hungergefühl, teilweise schnellere Abnahme.
- Nach dem Band das technisch einfachste Verfahren.
Nachteile des Schlauchmagens
- Magenteilentfernung irreversibel.
- Komplikationsrate erhöht durch mögliche Nahtundichtigkeit und Blutungen.
- Lebenslange Gabe von Vit. B12 erforderlich, Blutwertkontrollen.
- Restmagen kann durch Überdehnung langfristig wieder größer werden.
- Hormonvorteil (Ghrelin) nur vorübergehend (1 - 2 Jahre).
- Refluxbeschwerden.
Die erreichbare Gewichtsreduktion von 60 - 70 % des Übergewichtes erfolgt oft schon innerhalb von 1 bis 1,5 Jahren. Für einen Teil der Patienten wird aber nach 5 - 7 Jahren eine komplexere OP erforderlich werden.
- Der Magenbypass mit Y-ROUX Schlinge
Auch diese Operation wird auf dem Wege der Bauchspiegelung in Vollnarkose durchgeführt. Es werden ca. 7 kleine Schnitte für diesen Eingriff benötigt. Zunächst wird der Magen mit Klammernahtgeräten durchtrennt, sodass ein kleiner Restmagen (ähnlich dem Vormagen beim Magenband) entsteht, der ein Volumen von ca. 50 ml hat. Der Dünndarm wird ungefähr 50 cm nach seinem Beginn durchtrennt. Der untere Teil wird mit dem Magen verbunden und transportiert die Nahrung aus dem Restmagen weiter. Der obere Teil wird nach ca. 150 cm wieder mit dem übrigen Dünndarm verbunden und leitet dort verspätet die Verdauungssäfte hinzu. So wird eine Mengenbegrenzung mit milder Fehlverdauung kombiniert. Die Länge der einzelnen Magen- und Darmabschnitte kann nach Bedarf variiert werden.
Vorteile des Magenbypass
- Keine Einstellung erforderlich.
- Schnellere, möglicherweise stärkere und dauerhaftere Gewichtsabnahme.
- Vom Gewichtsverlust unabhängige schnelle Verbesserung der Stoffwechselsituation, insbesondere bei Diabetes Typ 2 (genauer Mechanismus unklar).
- „Erleichterung“ der erforderlichen Nahrungsumstellung durch z. B. Dumpingsyndrom (Schwindel, Übelkeit), das heißt, bei Fehlverhalten (zuckerreiche Nahrung/Fett) wird mit negativer Körperreaktion "bestraft".
Nachteile des Magenbypass
- Faktisch Irreversibilität.
- Substitutionen lebenslang erforderlich (Vit. B12, Eisen, Eiweiß, Vit. D3, Calcium, ggf. auch andere), Blutwertkontrollen erforderlich.
- Dumping möglich (Schwindel, Übelkeit nach hochkalorischer Nahrungsaufnahme).
- Durchfälle möglich (Gallensäuren, Fett).
- Nennenswerte Komplikations- und Sterblichkeitsrate wie bei Schlauchmagen.
- Vormagenvergrößerung möglich.
- Restmagenspiegelung und Gallenwegsspiegelung nicht mehr möglich.
- Dauerhafte Veränderung der Bauch-Anatomie, im Langzeit-Verlauf innere Brüche (Hernien) möglich.
- Bei Auftreten von Gallensteinen kurzfristig lap. Gallensteinentfernung erforderlich.
Es ist mit etwa 60 % - 75% Verlust des Übergewichtes nach 1 bis 2 Jahren zu rechnen. Eine schnellere Besserung von Begleiterkrankungen insbesondere dem Diabetes Typ 2 ist zu erwarten, wenn die Verhaltens- und Ernährungsregeln eingehalten werden.
Rathenaustraße 16, 30159 Hannover, Tel.: 0511/363976
Praxiszentrum Rethen
Hildesheimer Str. 356, 30880 Laatzen, Tel.: 05102/ 8903830
Leeser Str. 21, 31547 Rehburg-Loccum
Große Klausburg 5, 31139 Hildesheim, Tel.: 05121/9315-0
Lindenstraße 77, 31535 Neustadt am Rübenberge, Tel.: 05032/ 919250-0
L-1 Ärztehaus, Lohstraße 1, 31785 Hameln, Tel.: 05151/106-5099
Ernährungsberatung
Lange Straße 53, 31848 Bad Münder, Tel.: 05042 - 508867
Voßstraße 63, 30163 Hannover
eMail: info@sonja-habermann.de, www.sonja-habermann.de
Tel.: 0511/601802, Mobil: 0160/96004508
Doris Sander-Phillips
Hoher Weg 5, 31134 Hildesheim, Tel.: 05121 - 130 866
E-Mail: bioline.vitalpraxis@gmail.com
http://praxis-dr-miethe.de
Eichendorffstr. 7, 31832 Springe, Tel:05041/4425
Lüder-Wose-Str. 37, 29921 Celle (Beratung auch in englischer Sprache), Tel.: 05141/4857775
Rundestraße 10, 30161 Hannover, Tel.: 0511 / 21 55 58-2000
Adiposiologie
Tel.: 0511/850 322 88
E-Mail: adipositassprechstunde-hannover@medicover.de
PD Dr.med Dr.Phil A. Müller
Adipositasgutachten: 532-3136
MHH, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Plastische Chirurgie
Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
Auszeichnungen
Wir sind vernetzt
Gemeinsam mit folgenden Kliniken in Hannover bilden wir das Kompetenznetzwerk zertifizierter Adipositaszentren in Hannover:
Das Kompetenznetzwerk Adipositas Hannover, ist ein Zusammenschluss der zertifizierten Adipositaszentren Hannovers sowie deren Kooperationspartner. Vorrangiges Ziel dieses Netzwerkes ist es die gesellschaftliche Akzeptanz der chronischen Erkrankung Adipositas zu steigern und nachhaltig die Versorgungsqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten zu verbessern. Hierbei soll ein gemeinsames Auftreten der Zentren den Kostenträgern signalisieren, dass die medizinische Kompetenz und somit auch die Entscheidung über die Behandlung der Patientinnen und Patienten auf Seiten der Zentren liegt. Als zertifiziertes Zentrum verpflichten sich die Kliniken die gültigen medizinischen Leitlinien zur Behandlung des krankhaften Übergewichtes einzuhalten. Ein stetiger interkollegialer Austausch garantiert die notwendige Transparenz.