
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Viszeralchirurgie - Hernie
Hernie
(Leisten-, Zwerchfell- und Nabelbruch)
Unter Hernien (Eingeweidebrüchen) versteht man angeborene oder erworbene Defekte der Bauchdecke, ihre Rekonstruktion ist der häufigste Eingriff in der Bauchchirurgie. Dazu zählen Leistenbrüche, Nabelbrüche, Bauchdeckenbrüche (epigastrische Hernien), Narbenbrüche, Zwerchfellbrüche (Refluxerkrankung) sowie einige seltene Hernienformen.
Hernien bedürfen in vielen, aber nicht in allen Fällen einer operativen Korrektur. Ziel ist die dauerhafte Stabilisierung der geschädigten Bauchdecke und die Verhinderung einer Einklemmung des Bruchs. Letztere stellt einen Zustand mit akutem Handlungsbedarf dar mit immer noch hoher Komplikationsrate, da Bauchorgane durch die Einklemmung in ihrer Vitalität akut gefährdet sind.
Die Abteilung für Viszeralchirurgie trägt seit 2011 das Siegel „Qualitätsgeprüfte Hernienchirurgie“ der Deutschen Herniengesellschaft und wurde 2013 zum 1. Referenzzentrum (höchste Zertifizierungsstufe) für Hernienchirurgie in Deutschland zertifiziert. Die Re- Zertifizierung erfolgte zeitgerecht im Frühjahr 2016 und ist drei Jahre gültig. Alle Hernieneingriffe unterliegen einer Qualitätssicherung durch Eingabe in das Deutsche Hernienregister (Herniamed®: https://www.herniamed.de).
Unter der Hauptdiagnose Hernie wurden im Clementinenhaus 2012 - 2018 insgesamt 8784 Brüche operativ versorgt.
Hinzu kommen pro Jahr über 100 Fälle, bei denen bei Operationen anderer Hauptdiagnosen zusätzlich Hernien versorgt wurden.
Der Chefarzt der Abteilung, Dr. Andreas Kuthe, ist Gründungsmitglied der Deutschen Herniengesellschaft und seit 2001 im Vorstand der Gesellschaft und war 2012 – 2017 im Vorstand der im Jahre 2012 neu gegründeten Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Hernie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie.